Ergebnisse: Queerfeministische Workshopkonzepte und Praxis

Die Veranstaltung fand auf dem Radiocamp statt, dass jedes Jahr am Bodensee von der AFF organisiert wird.

In dem Workshop ging darum Kompetenzen von Frauen im Bereich Radiotechnik aber auch die Anzahl der Frauen an sich im Radio zu vergrößern. Durch den selbstbewußten Umgangs mit Radiotechnik wird die Unabhängigkeit bei der Nutzung des Mediums erhöht. Auf diese Weise wird eine Schwelle für Frauen das Medium Radio zu nutzen zurückgebaut und befähigt sie ihre Themen und ihre Stimmen hörbar zu machen. Dadurch sollten mehr Frauen potentielle Freiräume des Radios, die bisher von ihnen ungenutzt geblieben sind, für sich nutzbar machen können.

Im ersten Teil des Workshops wurden Konzepte für Workshops und Strategien erarbeitet mit welchen Frauen radiotechnische Kompetenzen erlangen und weitergeben können. Begonnen haben wir mit einer spannenden Debatte, warum frau sich Technik aneignen sollte:
• unabhängigkeit von der hilfe anderer
• selbstermächtigung
• mangel an technikerInnen – wertschätzung und machtposition
• sind oft auch bezahlte stellen
• rollenbild/ klischees/hegemoniale bilder brechen, ist oft unerwartet für andere
• vorbildfunktion
• im technischen bereich auch besondere kommunikation, z.b. halbsätze die wissen   bewahren und nicht preisgeben,
• thema leichte sprache, weg von halbsätzen, weg von akademischer sprache
• manchmal schwierig, technische sachen einfach und erständlich zu erklären, aber es gibt verschiedene ansätze, wie das geht, ist eine frage der einstellung, man muss es wollen
• Wissenshierarchien abbauen
• gesellschaftlich etablierte strukturen durchbrechen

Strategien und Workshopkonzepte:
• Kinder mitdenken, Kinder- bwz. Elternfreundlich, was häufig die Frauen/Mütter betrifft
• Umgebung, Zeiten
• Technik bedienfreundlich (als Anschaffungskriterium nicht nur technische Qualität)
• Workshops abieten bei neuen Geräten
• Fokus bereits in der Ankündigung/Titel
• Hierarchien in WS heruntersetzen
• sensibilisierung im WS – Konzept und von den TrainerInnen (nochmal weiterdiskutieren)
• alle alles ausprobieren um rauszufinden was einer liegt
• Redeverhalten/Umgangsformen zu Beginn thematisieren, TeilnehmerInnen selbst festlegen lassen
• Electric-dress erarbeiten gerade ne checkliste für workshops und veranstaltungen, was beachtet werden muss
• das könnten wir übertragen auf radiokontext, workshops
• angefangen mit: wie muss der ort für einen workshop sein, damit diskriminierung wenig statt findet, unterschiedliche leute sich trauen fragen zu stellen
• Schlagwörter des Anspruchs runterzubrechen auf konkrete Aspekte
• wer gibt den WS, Workshoptitel, leichte Sprache
• Empfangssituation am neuen, unbekannten Ort
• Repräsentanz, Sichtbarkeit von Identitäten, Themen z.B. Trans
• spezielle Zielgruppen ansprechen, die, die bisher nicht da sind, bzw. für spezifische Bedürfnisse ansprechbar sein, bereit sein barrierefreie Bedingungen zu schaffen,  …
• definition von zugangsoffenheit, was ist möglich, was nicht, wo liegt gewünschte Perspektive,
• wenn man nichts regelt, dann gibt’s halt auch barrieren,
• wenn leute unsicher sind, nicht mit denen noch mal begleitet zu üben, sondern z.B. sich von denen noch mal das Studio erklären zu lassen,
• auch Druck der begleitenden Fachkompetenz rausnehmen
• Mut zur Lücke, nicht alles gleich auf einmal können und wissen müssen
• Fehlerkompetenz
• damit die genannten Themen in Radios getragen werden kann: Coaching von Radios/Orgaleuten + (Aus- und Fortbildung)

Im zweiten Teil haben wir noch geplant, was für Projekte zusammen gemacht werden können: Ideen reichten vom Programmaustausch und Informationsaustausch über die BFR  Gender Mailingliste bis zu gemeinsamer Berichterstattung. Ein Medienfestival, mit Workshops und  Praxis wurde begrüßt, aber auch angeregt, z.B. Ladyfeste oder andere Events zum Radiomachen/zeigen zu nutzen. Eine Idee war von dem quEAR festival berlin (31.8.-01.09.13 raumerweiterungshalle) gmeinsam einen livestream vor ort und/oder workshops in dem rahmen anbieten.

Dann wurden noch ein paar Tools vorgestellt und installiert/ausprobiert:

Mumble: zum gemeinsamen Sendungsmachen (vgl. Telefonkonferenz übers Internet)

Airtime: Sendeautomation, die zum Beispiel zum gemeinsamen streamen verwendet werden kann.

Außerdem haben wir noch interessante Projekte, Workshopreihen und Sendungen zusammengetragen:

https://www.rednosotrasenelmundo.org: spanischsprachiges projekt:  übersetzt ungefähr: wir frauen in der welt Netzwerk es gibt beitragsaustausch, website, öfter auch gemeinsamen stream, auch spezielles foundraising für das frauenprojekt, feministischen Radiotag am 21.10 ausgerufen: https://web.interkonexiones.org/?p=286

• orange wien: https://o94.at/ausbildung/kurse/queer-kurse/, queer/feminstische lehrredaktion, kürzlich kickoff-veranstaltung, mit eigener Stelle, die workshops organisiert, neue redaktion  etc.

• Radiofrauen bei der wüste welle tübingen: https://www.wueste-welle.de/uber-uns/radiofrauen/ , eigene stelle: kinderredaktionsbetreuung und frauen,  35 – 40% frauen jetzt, stimmung hat sich positiv verändert, ausgang: einführungsveranstaltung eher von männern besucht, machen viele ws über volkshochschule, das spricht sehr unterschiedliche frauen an, gezielte angebote für frauen (frauen machen radio), niederschwellig angekündigt, beginn am wochenende, so, dass auch relativ kinderkompatibel, angebot sendung betreuen, termin war freitag abend günstig
• ws werden immer von frauen geleitet, vorbildfunktion etc, räume umgebaut, um einrichtung netter zu machen und männerdominanz/raumnahme abzubauen

https://web.interkonexiones.org/: InterKonexIones (IKX) ist ein Austausch- und Vernetzungstreffen spanisch- und deutschsprachiger Radiomacher_innen und feministischer Initiativen. Das Treffen gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Nach über 10 Jahren Pause, fand vom 23. bis 26. März 2012 in Hannover erneut ein IKX-Treffen statt
• Lima waren zeitgleich auch drei radiofrauen aus südamerika eingeladen, dann noch nach hannover eingeladen
• argentinien: cheftechnikerin, hat geschafft, dass ca die hälfte aller technikerinnen frauen sind (gibt interview von fredi:https://web.interkonexiones.org/?p=19 ) viele ausbilden, auch viele frauen, ansprechen, ermutigen
• Viele Audios vom Treffen gibt es hier: https://web.interkonexiones.org/?cat=3

• Panel: Gender und Freie Medien bei der Zukunftswerkstatt Community Media 25.-27.10.2012 in Halle
• Ergebnisse: https://community-media.net/panel-gender-und-freie-medien/

• AMARC- Genderichtlinie
• amarc – weltverband freier radios
• genderliste hat die asien-pazifik fraktion erstellt
• richtlinie in 10 sprachen übersetzt, steht auf der internetseite:https://www.amarc.org/index.php?p=Gender_Policy_entrance_page

• UNESCO toolkit: Indicators gender sensitive environment:
https://www.unesco.org/new/en/communication-and-information/resources/publications-and-communication-materials/publications/full-list/gender-sensitive-indicators-for-media-framework-of-indicators-to-gauge-gender-sensitivity-in-media-operations-and-content/

Sendungen:
• expatriarch.com – coloradio und radio T schwul/queer musiksendung
• orange: bauch, beine, po
• niki matika frauenmusiksendung: „einheimische gewächse“
• sendung „feministisch biertrinken“, netzwerk xx liste
• Sendungen unter der RUbrik Frauenpolitik auf CBA: https://cba.fro.at/?s=*&cat=8
• Sendungen in der Rubrik Gender/Frauen/Lesben… auf FRN: https://www.freie-radios.net/portal/suche.php?such=true&query=&redaktion=Frauen%2FLesben&art=0&serie=0&sprache=0&radio=0&autor=&beg_monat=01&beg_jahr=1970&end_monat=12&end_jahr=2013&Submit=Start+search

Und ein Interview wurde noch gemacht: Warum Queerfemininstische Radio Workshops ?

14. Dezember 2013 von fredi
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